Schmerzbehandlung


Blickwinkel

"Bei chronischen Schmerzen lässt man sich am besten vom Spezialisten behandeln.". Das glauben viele. Aber von welchem? Frei nach Ludolf von Krehl: Wer behandelt nicht Krankheiten, sondern kranke Menschen?

Abhängig von der körperlichen oder psychischen Schmerzursache, die erst einmal geklärt und behandelt sein will, bieten sich verschiedene medizinische Fachgebiete an.

Zuerst sollte die Schmerzursache sorgfältig abgeklärt sein. Zum Beispiel auf dem orthopädischen, unfallchirurgischen, neurologischen oder internistischen oder einem anderen Fachgebiet.

Begleitumstände sind zu berücksichtigen. 

Begleiterkrankungen chronischer Schmerzen sind mit zu behandeln. Das können etwaige vorbestehende psychische Erkrankungen, eine Suchterkrankung, die Folgen oder Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung, Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen mit Krankheitswert sein.

Im zwischenmenschlichen Bereich führen chronische Schmerzen unter Umständen zum Rückzug aus dem Berufsleben und dem sozialen Leben mit der Gefahr der Vereinsamung.

Eine kompetente Rehabilitation setzt sich zum Ziel auch diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Mitunter reichen eben Injektionen, Tabletten und operative Eingriffe nicht aus.


Zu einer Chronifizierung tragen bei:

  • Unterschätzung und Unterbehandlung der Schmerzen
  • Fixierung auf die Ursachensuche mittels bildgebender Untersuchungen
  • Nichtberücksichtigung seelischer und stressbedingter Faktoren bzw. der psychosozialen Situation
  • häufiger Arztwechsel ohne gegenseitigen Informationsaustausch
  • unkontrollierte Selbstmedikation
  • ungenügende Aufklärung und Einbeziehung der Patienten über die Komplexität und die Notwendigkeit einer stringenten multimodalen Therapie
  • Resignation mit Flucht in die Passivität

 

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